Bossing am Arbeitsplatz – Was man als Arbeitgeber tun kann

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Bossing

Bossing am Arbeitsplatz betrifft viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Es bezieht sich auf eine Form des Mobbings, bei der ein Vorgesetzter oder Manager eine Person oder eine Gruppe von Mitarbeitern gezielt schikaniert, diskriminiert oder belästigt. Dies kann sich in unterschiedlichen Formen manifestieren, wie zum Beispiel durch das Erschweren der Arbeit, das Ignorieren von Leistungen, das Verbreiten von Gerüchten oder das Ausüben von Druck, um bestimmte Aufgaben zu erfüllen.

Bossing hat oft schwerwiegende Auswirkungen auf die betroffenen Mitarbeiter, einschließlich physischer und psychischer Gesundheitsprobleme, sowie der Beeinträchtigung ihrer Arbeitsleistung und ihrer Karrierechancen. Es kann auch zu einem erhöhten Stresslevel, zu Depressionen und Angstzuständen führen und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten beeinträchtigen.

Was kann zu Bossing führen?

Gründe gibt es viele, warum ein Vorgesetzter Bossing betreiben könnte, wie beispielsweise persönliche Vorlieben oder Vorurteile, Neid auf die Fähigkeiten oder den Erfolg des Mitarbeiters oder einfach ein mangelndes Verständnis dafür, wie man Mitarbeiter motiviert und effektiv führt. 

Es kann auch sein, dass der Vorgesetzte selbst unter Druck steht, um bestimmte Ziele zu erreichen oder dass er seine Position und Macht ausnutzt, um seine eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.

Es ist wichtig zu erkennen, dass Bossing niemals akzeptabel ist und dass es Maßnahmen gibt, die man ergreifen kann, um es zu verhindern oder zu stoppen. Eine Möglichkeit besteht darin, eine offene und ehrliche Kommunikation mit dem Vorgesetzten zu suchen, um die Bedenken und Probleme zu klären. Es kann auch helfen, sich an den Personalbeauftragten oder an eine Vertrauensperson im Unternehmen zu wenden, um Unterstützung und Hilfe zu erhalten.

Darüber hinaus gibt es auch externe Organisationen und Beratungsstellen, die spezialisiert sind auf Beratung und Unterstützung bei Bossing-Fällen. Es ist wichtig, keine Angst zu haben, Hilfe zu suchen und sich nicht zu scheuen, den Arbeitsplatz zu wechseln, wenn die Situation untragbar wird.

Was der Arbeitgeber tun kann

Es gibt auch Schritte, die Arbeitgeber ergreifen können, um Bossing im Vorfeld zu verhindern:

1. Eine klare Politik gegen Bossing

Der erste Schritt, um Bossing am Arbeitsplatz zu bekämpfen, besteht darin, eine klare Politik zu haben, die es den Mitarbeitern ermöglicht, dieses zu melden, ohne Angst vor Vergeltungsmaßnahmen zu haben. Die Regelungen sollten klarstellen, dass es am Arbeitsplatz nicht toleriert wird und dass jeder Vorfall von Bossing sofort gemeldet werden sollte. Arbeitgeber sollten die Mitarbeiter darüber informieren, wie sie solche Vorfälle melden können und wer für die Bearbeitung von Beschwerden zuständig ist.

2. Schulung der Mitarbeiter

Eine Schulung der Mitarbeiter kann dazu beitragen, dass sie die Anzeichen von Bossing erkennen und wissen, wie sie damit umgehen sollen. Die Schulung sollte die Mitarbeiter darüber informieren, welche Verhaltensweisen als Bossing gelten und wie sie auf diese reagieren können. Es ist auch wichtig, dass die Schulung den Mitarbeitern vermittelt, wie sie sich selbst und andere davor schützen können.

3. Vertrauliche Beschwerdeverfahren

Vertrauliche Beschwerdeverfahren sind insofern notwendig, damit Mitarbeiter Bossing melden können, ohne befürchten zu müssen, dass ihre Beschwerde öffentlich bekannt wird oder dass Vergeltungsmaßnahmen drohen. Ein vertrauliches Beschwerdeverfahren sollte sicherstellen, dass eine unabhängige Person die Beschwerde bearbeitet und dass der Arbeitgeber angemessene Maßnahmen ergreift, um das Problem zu lösen.

4. Eine offene Kommunikation

Eine offene Kommunikation zwischen Arbeitgebern und Mitarbeitern stärkt generell das Vertrauen der Mitarbeiter und kann so Bossing verhindern. Arbeitgeber sollten sich die Zeit nehmen, mit ihren Mitarbeitern zu sprechen, um Konflikte zu vermeiden und um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter wissen, dass sie gehört werden.

5. Konsequenzen

Arbeitgeber sollten Konsequenzen für Bossing am Arbeitsplatz festlegen, die von einer Verwarnung bis hin zur Entlassung reichen können. Die Konsequenzen sollten in der Unternehmenspolitik klar definiert sein, so dass jeder Mitarbeiter weiß, was passieren kann, wenn er oder sie Bossing betreibt. Die Konsequenzen sollten konsequent und fair angewendet werden, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter gleich behandelt werden.

6. Eine positive Unternehmenskultur

Eine positive Unternehmenskultur kann bereits dazu beitragen, Bossing zu verhindern. Arbeitgeber sollten sichergehen, dass ihre Mitarbeiter sich wertgeschätzt fühlen und dass sie in einer Umgebung arbeiten, die auf Zusammenarbeit und Respekt basiert. Arbeitgeber können eine positive Unternehmenskultur schaffen, indem sie regelmäßig Feedback von ihren Mitarbeitern einholen, teambildende Aktivitäten organisieren und Anerkennungsprogramme für hervorragende Leistungen einführen. Eine positive Unternehmenskultur kann dazu beitragen, dass sich die Mitarbeiter wohlfühlen und weniger anfällig für Bossing sind.

7. Frühwarnsysteme

Arbeitgeber sollten Frühwarnsysteme einrichten, um Bossing schnell zu erkennen und entsprechend reagieren zu können. Ein Frühwarnsystem könnte beispielsweise eine regelmäßige Befragung der Mitarbeiter beinhalten, um im ständigen Austausch zu bleiben.

Fazit

Bossing am Arbeitsplatz ist ein ernstzunehmendes Problem, das für Arbeitnehmer und Arbeitgeber schwerwiegende Konsequenzen haben kann. Arbeitgeber sollten Maßnahmen ergreifen, um Bossing zu verhindern und zu bekämpfen. Eine klare Politik gegen Bossing, Schulungen für Mitarbeiter, vertrauliche Beschwerdeverfahren, eine offene Kommunikation, Konsequenzen, eine positive Unternehmenskultur und Frühwarnsysteme können dazu beitragen, Bossing am Arbeitsplatz zu verhindern und zu bekämpfen. Wenn Arbeitgeber diese Schritte befolgen, können sie versichern, dass ihre Mitarbeiter in einer angenehmen und gesunden Arbeitsumgebung arbeiten und dass die Produktivität und der Erfolg des Unternehmens gesteigert werden.

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